Thomas Åberg

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Der 77-jährige Thomas Åberg fing mit dem Orientierungslauf als 40-jähriger an, um sich in dem neuen Hobby seines Sohnes zu engagieren. Es war Liebe auf dem ersten Blick und heute teilt er seine Leidenschaft für den Sport mit seinen acht Enkelkindern. Er nimmt immer noch als Veteran an Rennen teil und liebt es, sich Tove Alexanderssons Rennen anzuschauen, um neue Fähigkeiten zu erlenen.

Es gibt immer mer zu entdecken

Es ist ein normaler Donnerstagmorgen in Kungälv, außerhalb von Göteborg. Die meisten Menschen sind bei der Arbeit oder in der Schule. Die Aprilsonne sickert durch das Geäst des Wäldchens, alles ist still.

FING MIT 40 jahren
MIT DEN ORIENTIERUNGSLAUF AN

Leichte Schritte den Hügel hinunter. Mit Karte, Kompass und konzentrierten Blick läuft Thomas Åberg, 77 Jahre alt, auf den Orange-Weißen Checkpoint hinzu. Er ist einer von 100 Teilnehmern im Alter von 65 bis 90 Jahren, die sich beim heutigen Wettkampf durch das technische Terrain bewegen.

Heute ist Thomas donnerstags regelmäßig bei den Senioren-OL-Wettkämpfen dabei, aber das war nicht immer so. Mit 40 begann er mit dem Orientierungslauf, um sich dem neuen Hobby seines ältesten Sohnes zu widmen. Beide verliebten sie sich in den Sport:

– Ich habe die Natur schon immer genossen und löse gerne Probleme. Orientierungslauf ist ein bisschen wie Sudoku oder Kreuzworträtsel, aber im Wald, sagt Thomas.

Thomas Åberg

GEBOREN: 1945
LEBT IN: Außerhalb von Göteborg, Schweden
FAMILIE: Frau Birgitta, 3 Söhne und 8 Enkelkinder
KARRIERE: Lehrer
AKTIVITÄT: Orientierungslauf

FUSSBALL, SCHLITTSCHUH UND MUSIK

Thomas wurde 1945 geboren und hatte eine schöne Kindheit, in der er Fußball spielte, schwamm, fischte und Schlittschuh lief. Dank eines großartigen Geschichtelehrers genoss Thomas die Schule und wurde Mittelschullehrer. Musik war sein Lieblingsfach:  

– Wir hatten ein Schulorchester und haben ein Musical auf die Beine gestellt. Es hat viel Zeit in Anspruch genommen, aber es hat die Kinder motiviert, in anderen Fächern bessere Leistungen zu erbringen. Sie haben mich immer gefragt: "Müssen wir nach Hause gehen?"  

Thomas lernte seine Frau Birgitta im Gymnasium kennen und sie hatten später drei Söhne: 

– Wir sagen, dass wir vier Jungs bekommen haben, weil wir das Glück hatten, unseren Zweijährigen von Leukämie zurückzugewinnen. Birgitta und ich blieben abwechselnd bei ihm im Krankenhaus und kommunizierten durch Zettel am Waschbecken. Es war eine schwierige Zeit, die mich gelernt hat, die kleinen Dinge zu schätzen.  

Alle acht Enkelkinder von Thomas sind Orientierungsläufer. Früher ist er mit ihnen vom letzten Checkpoint immer gesprintet, aber heute sind sie zu schnell.

KOMBINIERT ORIENTIERUNGSLAUF MIT TURNEN

Thomas und seine Frau waren starke Läufer, die Göteborgsvarvet schon oft gelaufen sind. Er spielte früher Tennis, musste aber wegen einer alten Fußball-Knieverletzung aufhören. Um den Laufteil des Orientierungslaufs musste er sich keine Gedanken machen. Die Herausforderung bestand darin, so langsam zu Laufen, dass er auch navigieren konnte.

Thomas ist immer noch Mitglied des Orientierungslaufclubs Tolered Utby, dem gleichen Club, dem sein Sohn vor 37 Jahren beigetreten ist. Während der Orientierungslaufsaison nimmt er an 7-8 Wettkämpfen im Monat teil: donnerstags an den Seniorenwettkämpfen und am Wochenende an Langstreckenwettkämpfen. Neben den Orientierungslauf trainiert Thomas bei Friskis & Svettis, um seine Kraft und Beweglichkeit zu erhalten.

Im Winter fährt Thomas, wenn möglich, gerne Schlittschuh und Ski in Göteborg und unternimmt mit seiner Familie und seinen Enkelkindern einen jährlichen Skiausflug.

"HÖRE NIE MIT DINGEN AUF,
DIE DIR GUT TUN"

WELCHEN RAT WÜRDEST DU EINER PERSON GEBEN...

... DIE 20 JAHRE ALT IST?

– In Bildung investieren. Das Leben ist lang und es ist entscheidend, einen guten Job zu haben, den man mag. Wenn du dein Bestes gibst, wirst du dich gut fühlen, weil du dir selbst treu bist.

... DIE 40 JAHRE ALT IST?

– Wage es, etwas Neues auszuprobieren.

... DIE IN DEINEM ALTER IST?

– Mach weiter mit das, was du liebst. Ziele nach vorne, nicht nach oben.

HÖRE NIE MIT DINGEN AUF, DIE DIR GUT TUN

Thomas lebt nach dem Motto "Höre nie mit Dingen auf, die dir gut tun”:

– Du musst nicht so gut sein, du musst es nicht so oft, schnell oder lange machen. Bloß nicht aufhören, dich zu bewegen.

Er betont, dass er das Glück habe, gesund und verletzungsfrei zu sein. Er kann mit leichteren Schmerzen umgehen und erinnert sich daran, dass es Orientierungsläufer gibt, die viel älter sind und im Wald einen Gehstock benutzen.

Im Moment ist das Ziel, den richtigen Umgang mit einem Daumenkompass zu lernen:

– Mit einen Daumenkompass kannst du schneller eine neue Richtung einschlagen und schneller Laufen.

Zusätzlich zu diesem Ziel möchte Thomas in der schwedischen Rangliste besser abschneiden oder zumindest seine Position behalten.

Was MOTIVIERT DICH, WEITER ZU MACHEN?

–  Orientierungslauf ist so eine gute Aktivität. Und es ist sozial. Vielleicht nicht beim Navigieren im Wald, aber vor und nach dem Wettkampf. Mir gefällt, dass beim Orientierungslauf alle Altersgruppen willkommen sind und dass man bei den Sprintstaffeln in gemischten Teams antritt. Mir persönlich gefällt, wie großartig sich der Orientierungslauf anfühlt. Ich finde die Hügel hier an der Westküste nie zu anstrengend. 

YouTube ansehen, um sich neue Fähigkeiten anzueignen
Thomas empfiehlt „Naturpasset“ in Schweden für jemandem, der mit dem Orientierungslauf anfangen möchte. Die ganze Familie kann die Strecke zusammen gehen und die Kinder zuerst die Checkpoints entdecken lassen. Er Empfiehlt auch, einem Orientierungslaufverein beizutreten, der normalerweise für Anfänger sehr einladend ist.

Sein Rat an jemanden, der bereits Orientierungsläufer ist und sich verbessern möchte, ist es Intervalle Laufen und YouTube schauen. Er hat viel aus der Analyse der Leistung der Elite-Orientierungsläufer bei der 10MILA gelernt.

Es gibt immer mehr zu entdecken

Auch wenn Thomas im Leben viel gelernt hat, merkt er jetzt, wie wenig er weiß. Aber er weiß ein paar Dinge über Gerechtigkeit. Es ist besser, wenn es allen gut geht, als wenn einige alles haben und andere nichts. Das gilt für die Gesellschaft, Arbeit und Kindererziehung.

Was sollten Menschen öfter tun?
– Höre auf, stundenlang fernzusehen oder auf dein Handy zu starren. Besonders wenn du in der Nähe von Kindern bist: Nehme mit ihnen Kontakt auf, nicht mit deinem Telefon. Wir leben in einem wunderschönen Land mit dem Meer, den Wäldern, den Bergen und den Seen. Geh raus und genieße es.


Worauf bist du am meisten stolz?
– Meine Familie. Ich bin unendlich dankbar, wenn alle 16 in der Sommerhütte bei Tjörn versammelt sind. Und ich bin stolz auf meine Schüler, denen ich ab und zu über den Weg laufe. Es freut mich, dass es ihnen gut geht.

Der kleine Wald in Kungälv ist normalerweise ruhig, aber an diesem Donnerstagmorgen ist er voller Leben, wenn die 100 Senioren durch das Gelände navigieren. Thomas freut sich, dass er seine Klasse gewonnen hat, sieht aber gleichzeitig Verbesserungspotenzial für den nächsten Wettkampf.

Es gibt immer mehr
zu entdecken